Heimatkundlich interessierte Zuhörer verfolgten Ausführungen zur Geschichte und Pflege des Fachwerks mit großem Interesse
In „Hollekusse“ zählen Fachwerkhäuser nach wie vor zu den prägenden Elementen im Ortsbild. Immerhin 62 Gebäude weisen Sichtfachwerk auf, bei weiteren Fachwerkhäusern wurden Balken und Gefache mit Schiefer verkleidet – z. T. schon beim Bau des Hauses. Mit der Entwicklung des Fachwerkbaues, der Geschichte der Häuser, aber auch mit deren Pflege und Erhalt beschäftigte sich am 22. März 2019 ein Bildvortrag, zu dem der Arbeitskreis Dorferneuerung und Dorfgeschichte unter der Überschrift „Faszination des Fachwerks …“ in das Dorfgemeinschaftshaus am Alten Berg eingeladen hatte. Die Betrachtung der Fassaden einzelner Häuser vermittelte viel Wissenswertes zu den im Siegerland zeitlich aufeinanderfolgenden „Fachwerkepochen“, von der ältesten Form des hier üblichen Fachwerks bis hin zu der Zeit, als ab Ende der 1920er Jahre der „Steinbau“ den traditionellen Fachwerkbau im Dorf vollends ablöste. Heute dagegen erfährt das Fachwerk wieder die ihm zustehende Wertschätzung: Etliche der teils Jahrhunderte alten Häuser präsentieren sich in neuem Glanz. Gerade in der jüngeren Zeit wurde unter Verkleidungen verstecktes Fachwerk wurde freigelegt und schadhaft gewordenes Fachwerk fachgerecht instand gesetzt. Aber auch neue Objekte mit Sichtfachwerk, darunter Wohnhäuser und Remisen, ergänzen den Bestand historisch wertvoller und ortsbildprägender Fachwerkhäuser. Zur Sprache kamen auch die durch den demografischen Wandel bedingten zeitweiligen Leerstände von Fachwerkhäusern vor Ort. Bisher ist es in allen Fällen gelungen, die Häuser an neue Besitzer zu vermitteln. Dabei zeigte es sich, dass auch alte Häuser modernen Wohnansprüchen angepasst werden können und ihren neuen Eigentümern die Schaffung einer einzigartigen Wohnatmosphäre ermöglichen. Hinweise zur Pflege der älteren und neuen Fachwerkhäuser, zum konstruktiven Holzschutz, zu Baumaterialien und Farben, aber auch zu einer Außengestaltung der Häuser, die ihrem Alter und Charakter entspricht, wurden in dem 90minütigen Vortrag von den Zuhörern mit Interesse verfolgt.
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